UP Thüringen

30. Januar 2024

2021-2023

Acht Thüringer Gründungslabore und Coworking Spaces schließen sich für ein Projekt zusammen, um das Gründungsökosystem in Thüringen aufblühen zu lassen. Eine mitreißende Aufgabe, die in einem Flächenland wie Thüringen nur gemeinsam in einem großen Netzwerk gelingen kann? Das Projekt UP THÜRINGEN war sicher beides. Wir wollten vieles und bekamen neue Kontakte und Kooperationen, motivierte Gründer*innen, Coworking unter Bäumen, ein Festival, UP-gefahrene Wortspiele, manchen Frust, inspirierende Veranstaltungen und eine Pandemie.

Die drei Ziele des Projektes waren

  1. gründungsunterstützende Akteurinnen zusammenzuführen,
  2. Gründungswillige zu motivieren und aktivieren sowie
  3. Anerkennung und Identifikation zu fördern.

Das Projekt richtete sich sowohl an Startups und Gründungswillige als auch an neue Gründungsla- bore, die wiederum lokal und regional auf das Gründungsökosystem ausstrahlen.

Das Herzstück des Projektes waren die sogenannten „UP.Spots“, viermonatige Zeiträume, in denen ein Projektpartner Mittelpunkt des Geschehens war. In diesen fanden Veranstaltungen und andere Angebote für Gründungswillige statt, außerdem wurden geförderte Arbeitsplätze für Startups und Gründerinnen an diesem Ort zur Verfügung gestellt.

Im Projekt UP THÜRINGEN stand im Vordergrund, in der Gestaltungssphäre der Projektbeteiligten – also vor allem an konkreten Orten und in konkreten Räumen – einen Beitrag zur Stärkung von Gründungen zu leisten. Mit Blick auf die drei Projektziele – (1) gründungsunterstützende Akteurinnen zusammenzuführen, (2) Gründungswillige zu motivieren und aktivieren sowie (3) Anerkennung und Identifikation zu fördern – war das Projekt UP THÜRINGEN ein Erfolg. Das erste Ziel ist dabei an den Veranstaltungen und weiteren Aktivitäten abzulesen. Auf das zweite und dritte Ziel zahlen viele Faktoren ein, die nicht (nur) von den Akteurinnen dieses Projekten beeinflussbar sind. Insofern ist hier der konkrete Zusammenhang zwischen Maßnahme und Wirkung weniger deutlich nachweisbar und mit unseren Mitteln nicht messbar. Nichtsdestotrotz können alle Beteiligten des Projektes aus vielen Gesprächen und Rückmeldungen im Laufe der drei Projektjahre über positive Beispiele, wie aus Gründungswilligen Unternehmerinnen wurden und wie es zu bewussten Entscheidungen für den Gründungsstandort Thüringen kam, berichten.

Durch geförderte Arbeitsplätze konnte zahlreichen Gründerinnen und Startups wertvoller Zugang zu Infrastruktur, Netzwerk und Mentoring aus den Communities ermöglicht werden. Die Nachfrage war an den einzelnen Standorten allerdings sehr unterschiedlich. Die Thüringer Coworking Spaces und Gründungslabore, sowohl im Projektverbund als auch darüber hinaus, haben sich erstmalig in strukturierter und regelmäßiger Form vernetzt. So wurde Wissen ausgetauscht und Vernetzung thüringenweit gefördert. Drei neue Gründungslabore wurden im Verbund der Projektpartner ins Leben gerufen und konnten durch ihren UP.Spot Aufmerksamkeit gewinnen und sich etablieren. Darüber hinaus wurden weitere Coworking Spaces in ihrem Anfangsprozess unterstützt und konnten so wiederum lokale und regionale Gründungsökosysteme aufbauen und stärken.

Die Verbindung zwischen den städtisch geprägten Zentren und dem ländlichen Raum wurde auch auf dieser Ebene gestärkt. Die geplanten Maßnahmen im Projekt konnten überwiegend wie geplant durchgeführt werden.

Es wurden viele neue Formate ausprobiert (z.B. Garden Coworking, Feierabend-Matching, eine alternative Fuckup Night), und durch die einzelnen Schwerpunkte besondere Zielgruppen angesprochen (Kinderangebote, Angebote für Migrant*innen etc.). Hier ist das Konzept erfolgreich aufgegangen.

Schon allein durch die Zusammenarbeit der acht Projektpartner, die regional, thematisch und professionell verschiedene Prägungen haben, wurde ein thüringenweites Netzwerk aufgebaut und durch die enge und intensive Zusammenarbeit über die drei Jahre gestärkt. Hieraus sind Kontakte entstanden, die auch jenseits von formalen Strukturen langfristig halten werden.


Zu den gründungsunterstützenden Akteurinnen in Thüringen konnten gute Beziehungen aufgebaut werden. Die Perspektive des Projektes, mit vielen eigenen Gründungserfahrungen und jenseits von institutionellen Strukturen und Abhängigkeiten, wurde geschätzt und immer wieder angefragt. Die Sichtbarkeit der Thüringer Gründungsszene und der Bedeutung der communitybasierten Arbeitsplätze wurde durch die Vernetzung erhöht. Die Förderung von Coworking durch den Thüringer Existenzgründungspass seit 2022 und der Mietzuschuss für Gründerinnen der Stadt Weimar sind ein sichtbarer Erfolg dieser Präsenz und Beweis für den Modellcharakter unseres Projektes.

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